Theorie, Empirie und Potenzial von Social Entrepreneurship im Wassersektor

Wissen über Wandel im Wasser.

Wasser ist permanent im Wandel: Wassermoleküle verbinden und trennen sich in Sekundenbruchteilen, keines bleibt dauerhaft mit einem anderen verbunden. Jedoch ist Wandel im Wasser, verstanden als die weltweite Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Wasser und Wasserinfrastruktur, noch immer nicht in Sicht. Bilden die innovativen Ansätze von Social Entrepreneurs eine Erfolg versprechende Ergänzung der bisherigen Strategien und Instrumente?

Durch die Integration von Erkenntnissen und Methoden aus der BWL, Ökohydrologie, Philosophie,  Politikwissenschaft sowie dem Umweltingenieurswesen bietet GETIDOS eine interdisziplinäre Perspektive auf Social Entrepreneurship. Dabei versuchen wir, sowohl die Rolle von Social Entrepreneurs im Wassersektor zu verstehen als auch deren Potenzial für eine nachhaltige Entwicklung einzuschätzen.

Das Verständnis von nachhaltiger Entwicklung stützt sich auf den Capabilities-Ansatz und die Theorie starker Nachhaltigkeit, die für einen integrativen Ansatz mit Erkenntnissen und Methoden aus den oben genannten Disziplinen ergänzt werden. Das Ergebnis der gemeinsamen Forschung findet sich in unserem Buch „Social Entrepreneurship in the Water Sector – Getting things done sustainably“.


Wissen für Wandler im Wasser.

Ausgangspunkt ist die Herausforderung einer nachhaltigen Wasserver- und -entsorgung. GETIDOS erarbeitet Handlungswissen mit und für Akteure im  Wassersektor.   Ein Schritt in diese Richtung ist die Entwicklung des Online-Portals WasserWissen in Kooperation mit unserem Praxispartner betterplace.org. Wasser-Spendenwettbewerb von betterplace.


Bildung für Wasser im Wandel.

GETIDOS hat für Studierende, Forschende und GreifswalderInnen die Veranstaltungsreihe "Getting things done with ..."  ins Leben gerufen. Bei den Diskussionsabenden stellen  Social Entrepreneurship-Initiativen ihre Vorhaben vor und erläutern beispielsweise, warum Bäume die besten Klimaanlagen sind, wie man „Schluck für Schluck“ die Welt retten kann oder warum die BürgerInnen Europas alle gleichzeitig in ihre Flüsse springen sollten. 

Für Studierende bieten wir Seminare an zu Themen wie „Water – Element, Right and Commodity?“, „Philosophie der Ökonomie: Unternehmen und Unternehmer“, und „Entwicklung und Gerechtigkeit“.

Eine 2011 durchgeführte Summer School bringt Social Entrepreneurship-Forschende mit Forschenden aus dem Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) zusammen. Rund um deren jeweilig zentrale "Forschungsobjekte", also unternehmerisch agierende Akteure, die Verantwortung für soziale und ökologische Herausforderungen übernehmen, werden übergreifende bzw. transferierbare Forschungsfragen herausgearbeitet sowie wechselseitiges Lernen initiiert.

2012 und 2013 führte GETIDOS mit weiteren Partnern die kollaborative Bildungs-Kampagne Big Jump Challenge durch.  Die deutschlandweite Kampagne verbindet a) die Idee eines kollaborativer Wettbewerb im Sinne eines offenen Review-Prozess für Social Entrepreneurship-Ideen mit b) der Big Jump Idee des European Rivers Network. Die Kampagne wurde im Anschluss europaweit weitergeführt.

Finanzierung

Die Nachwuchsgruppe wurde von 2008 bis 2012 an der Universität Greifswald und dem IÖW Berlin vom BMBF im Rahmen der sozial-ökologischen Forschung gefördert.

Social Entrepreneurship in the Water Sector – Getting things done sustainably

Ein Buch von Rafael Ziegler, Partzsch,  Jana Gebauer,  Marianne Henkel, Justus Lodemann, Franziska Mohaupt. Erschienen im Edward Elgar Verlag. Hardcover 2014, Paperback 2016 (Leseprobe)

Unternehmerisch und verantwortlich wirken

Forschung an der Schnittstelle von Corporate Social Responsibility und Social Entrepreneurship

Herausgegeben von Jana Gebauer und Heike Schirmer, 2013, Schriftenreihe des IÖW 204/13, Berlin (Download).

Als unternehmerische Ansätze mit gesellschaftlichem Anspruch erfahren sowohl Corporate Social Responsibility als auch Social Entrepreneurship ein hohes Forschungsinteresse. Allerdings gibt es trotz der inhaltlichen Nähe bislang nur vereinzelt Berührungspunkte und Transfers zwischen den Forschungsgemeinschaften. Dass gerade aus einer wissenschaftlichen Perspektive eine engere Verzahnung der beiden Forschungsfelder hilfreich sein könnte, war die Motivation für eine GETIDOS-Sommerakademie, die Nachwuchsforscher/innen beider Richtungen zusammenbrachte.